SecurPharm

Aus Mauve System3 Handbuch
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Einleitung

SecurPharm ist eine Initiative zum Schutz des deutschen Arzneimittelvertriebs vor dem Eindringen gefälschter Arzneimittel. Weitere Details finden Sie unter diesem Link.

Integration

Mauve System3 implementiert die Schnittstelle zu SecurPharm und ermöglicht es, die Abgabe SecurPharm-pflichtiger Artikel zu dokumentieren.

Wegen der Unwegsamkeiten des Produktes und der vielen Änderungen, die SecurPharm in seiner letzten Testphase durchlaufen hat, sind einige Funktionen im Mauve System3 noch nicht bis zum Abschluss ausgearbeitet.
Dies wird in den folgenden Updates nachgearbeitet werden, sobald sich deutschlandweit herausstellt, wie das System sich im Livebetrieb verhält.

Voraussetzungen

Damit Sie mit Mauve System3 an SecurPharm teilnehmen können, müssen Sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie benötigen Zugangsdaten zu SecurPharm.
  • Sie müssen bei SecurPharm ein X509 Zertifikat beantragen und den Brief mit dem dreimal verwendbaren Passwort erhalten haben.
  • Sie müssen in den SecurPharm Einstellungen einmalig das X509 Zertifikat herunterladen. Dieses wird im System gespeichert und ist nicht exportierbar.
  • Sie benötigen an jedem Arbeitsplatz einen DataMatrixCode geprüften Scanner (wie z.B. Gryphon I GPS4400 2D).
  • Der Scanner muss für den Betrieb über das RS232 Protokoll konfiguriert sein. Eine Ausgabe von Text reicht nicht aus, da die von SecurPharm verwendeten QR-Codes wichtige nicht sichtbare Steuerzeichen beinhalten, die sonst verloren gingen.

Einstellungen

Siehe SecurPharm Einstellungen.

Scanner

Die Konfiguration des Scanners finden Sie in den Arbeitsplatzeinstellungen unter dem Reiter Peripherie.

  • Stellen Sie die Parameter für den Betrieb Ihres Scanners ein.
  • Besonders wichtig sind hierbei der COM-Port und das Stop-Bit.
  • Über den Testen-Knopf könnnen Sie prüfen, ob ein Fehler auftritt.
  • Der Scanner sollte sich im RS232-Modus befinden (den unterstützt auch jeder gängige USB Scanner).

Die NGDA (Securpharm) hat aufgrund vieler Hinweise auf Probleme mit der Scannerkonfiguration in den Verifizierenden Stellen (z.B. Apotheken) ein Dokument entwickelt, welches dem Benutzer in einer Verifizierenden Stelle die Möglichkeit gibt, mit wenig Aufwand folgende Fehlerbilder schnell zu entdecken:

  • Scanner hat die falsche Spracheinstellung
  • Fehler bei Groß- und Kleinschreibung
  • Scan invers gedruckter DMC (weiß auf schwarz) funktioniert nicht

Das Dokument können Sie hier vom Mauve Server herunterladen, das Original gibt es auf der Webseite der NGDA unter https://ngda.de/wp-content/uploads/sec_Scannertest.pdf.

Retouren

Im Retourendialog finden Sie eine analoge Logik zur Endkontrolle.

  • Retouren auf SecurPharm-pflichtige Artikel sind nur möglich, wenn diese vorher aus dem Mauve System3 über die Endkontrolle oder manuell ausgegeben wurden.
  • Ausnahmen bilden Artikel, die vor der SecurPharm-Pflicht ausgegeben wurden und SecurPharm daher keine Information über den Status des Artikels hatte.

Endkontrolle

Um die SecurPharm-Funktionalität vollständig nutzen zu können, benötigen Sie das Modul für die Endkontrolle M-Itemcheck.


Wenn eine SecurPharm-pflichtige Packung gescannt wird, wird eine Anfrage live an SecurPharm gesendet, um die Vertriebsfähigkeit der Packung zu prüfen (Verify-Check).
Ist die Prüfung erfolgreich, wird die Anzahl der gescannten Artikel erhöht.

  • SecurPharm-pflichtige Artikel können nicht mehrfach gescannt werden, wie dies bei PZN-Barcodes möglich war, da jede Packung ihr eigenes Merkmal besitzt.
  • Sollte der SecurPharm-QR Code einer Packung nicht vom Scanner lesbar sein, haben Sie bei Packungen mit einer Größe >10 cm die Möglichkeit, die aufgedruckten Informationen manuell einzugeben.
    Klicken Sie hierzu auf den QR-Button neben der Artikel-Nr. Scannbox. Das Format für das Datum ist YYMMDD also z.b. 190208 für den 08.02.2019.
  • Sollte ein Artikel von SecurPharm als nicht vertriebsfähig zurückgemeldet werden, bekommen Sie hierzu die Information von SecurPharm ausgegeben. Sie können im Itemcheck dann eine andere Schachtel scannen.
  • Sind alle Positionen des zu prüfenden Beleges vollständig erfolgreich gescannt worden, wird an SecurPharm die Information gesendet, dass die Schachteln an den Endkunden ausgegeben werden (Dispense).
  • Für Großhändlersysteme wird standardmäßig keine Endkundenabgabe (Dispense) an SecurPharm übermittelt.
    Sollten Sie jedoch an bestimmte Kundenkategorien wie z.B. Tierärzte einen Direktverkauf anbieten, können Sie dies in der entsprechenden Kundenkategorie aktivieren. (Siehe Referenzliste Kundenkategorien)

Protokoll

Eine Übersicht aller Interaktionen mit SecurPharm finden Sie im Menüpunkt Apotheken / SecurPharm / Protokoll.

Aktionen

In Spezialfällen kann es notwendig sein, manuelle Einzelaktionen an SecurPharm zu senden. Wenn z.B. eine Schachtel kaputt gegangen ist oder gestohlen wurde, können Sie im Dialog Apotheken / SecurPharm / Aktionen an SecurPharm einzelne Aktionen für einzelne Schachteln senden. Die Einzelaktionen können auch notwendig werden, wenn in der Endkontrolle Fehler von SecurPharm zurückgemeldet werden. Hier hilft das Werkzeug möglicherweise, Korrekturen vorzunehmen.


Umgang mit nicht verifizierbaren Packungen

Wenn bei Verifizieren von Securpharm-Artikeln Fehlermeldungen auftauchen sind das Rückmeldungen von dem Securpharm-Server, z.B. Serialnumber not found in NM. Das bedeutet, dass diese Packung nicht im Securpharm-System vorhanden ist.
Grund könnte sein:

  • Der Artikel ist nicht Securpharm-pflichtig
  • Der Artikel ist eine Fälschung
  • Die Daten auf dem Securpharmserver sind nicht aktuell
  • Vielleicht tritt die Meldung auch auf, wenn die Packung bereits als an den Endkunden abgegeben ist

Mauve System 3 kann aufgrund der vorliegenden Infos leider nicht entscheiden welche Möglichkeit die richtige ist.
Generell ist aber die Vorschrift, dass eine Packung, die nicht verifiziert werden kann, obwohl sie Securpharmpflichtig ist, nicht abgegeben werden darf.

Also müssen Sie in einem solchen Fall klären, ob der Artikel tatsächlich Securpharm-pflichtig ist (wir verlassen uns da auf die Angaben der Abdata), ob es sich um eine Fälschung handelt, oder um einen Fehler des Herstellers (der muss bekanntlich wenn er etwas produziert das auch in das Securpharm-System einspeisen).



Siehe auch: